2022 07 05Mit 19  Wirtschaftsforum

19. MIT-Wirtschaftsforum: Wasserstoffwirtschaft im Praxischeck

19. MIT-Wirtschaftsforum: Wasserstoffwirtschaft im Praxischeck

Am 5. Juli lud die Dresdner Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) zum 19. Wirtschaftsforum ein. Thema der Veranstaltung war „Wasserstoffwirtschaft im Praxischeck - Aktueller Blick und Prognosen auf das energetische Wundermittel“. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und rapide steigender Energiepreise wegen des Ausbleibens verlässlicher Gaslieferungen aus Russland hat die Erforschung erneuerbarer Energien noch einmal enorm an Bedeutung gewonnen.

Etwa 50 interessierte Zuhörer und Zuhörerinnen folgten den Ausführungen der beiden Referenten, Thorsten Kasten, Vorstand des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbands (DWV e.V.) und Dr. Christopher Frey von der Dresdner Firma Sunfire.

Thorsten Kasten betonte, dass es auf dem Weg in die erneuerbaren Energien wichtig sei, auf viele unterschiedliche Lösungen zu setzen, wobei Wasserstoff ein sehr wichtiger Teil dieser Diversität sei. Dabei sollte, soweit möglich, vorhandene Infrastruktur weiter genutzt werden. Als Vertreter des Firmenverbandes plädierte er dafür, auf die Privatwirtschaft zu setzen. Wenn die regulatorischen Voraussetzungen gegeben seien, könnten die Netzbetreiber schnell handeln.

Dr. Christopher Frey stellte das 2010 gegründete Dresdner Unternehmen Sunfire vor, das sich in den letzten 12 Jahren zu einem der führenden Hersteller von Elektrolyseuren entwickelt habe und nun bereit für den Aufbau der industriellen Serienfertigung sei. Elektrolyse könne den großen Bedarf an grünen Molekülen decken, die heute noch aus fossilen Quellen stammten. Dies sei zwar noch nicht die Lösung für den kommenden Winter, aber in den nächsten Jahren könne die Produktion verzehnfacht werden. Auch er betonte die Bedeutung der Nutzung vorhandener Infrastruktur und des Aufbaus von Partnerschaften und Clusterbildung für die weitere Entwicklung. Anders als seinerzeit bei Wind- und Sonnenenergie müsse zudem darauf geachtet werden, dass die Produktion, die heute größtenteils in Europa angesiedelt sei, auch hier bleibe. Besonders für Sachsen und Dresden als Standort sieht er hier eine bedeutende Zukunft.